Kinder- und Jugenschutz
Die DLRG Berlin vertritt den Anspruch, positive Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche zu gestalten und für ihre Interessen einzustehen. Dazu setzt sie sich in ihren vielfältigen Angeboten „für die körperliche und geistige Unversehrtheit aller Menschen“ ein und engagiert sich dafür, „dass sich jeder einzelne Mensch umfassend und allseitig frei entfalten kann“.
In diesem Selbstverständnis erwachsen häufig besondere Beziehungen, die durch persönlichen Austausch und Kontakt, sowie die enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Mitglieder geprägt sind. Diese selbstorganisierte und selbstverantwortete Freizeitgestaltung ist das Besondere und Schöne an der Kinder- und Jugendverbandsarbeit, sie bietet jedoch auch Ansatzpunkte zum Überschreiten von Grenzen.
Das Verfolgen der eigenen Interessen zu Lasten anderer Menschen ist eine Form von Gewalt. Die DLRG beschäftigt sich hauptsächlich mit einer besonderen Form von Gewalt, der sexualisierten Gewalt. Sexualisierte Gewalt meint dabei nicht eine gewalttätige Form der Sexualität, sondern eine Gewaltausübung in sexualisierter Form. Sie nimmt verschiedene Gestalten an und hat Vorstufen, die als „grenzverletzendes“ oder „grenzüberschreitendes“ Verhalten bezeichnet werden. Beispiele hierfür sind anzügliche Sprüche, herabwürdigende Kommentare, aufdringliche Blicke. Entgegen der langläufigen Meinung muss für sexualisierte Gewalt nicht zwangsweise Körperkontakt gegeben sein (z. B. der psychische Zwang sich ausziehen zu müssen oder Pornographie anschauen zu müssen).
Jede/r kann von sexualisierter Gewalt betroffen sein. Studien gehen davon aus, dass fast jede/s dritte Mädchen oder Frau und jeder siebte Junge/Mann mindestens einmal im Leben damit konfrontiert ist. Dabei fällt auf, dass besonders häufig Kinder der Altersstufe 5 bis 14 Jahre betroffen sind.
Die Abhängigkeiten in Bezug auf das Alter, verbandliche Strukturen, Vertrauensverhältnisse und nicht zuletzt der rechtliche Schutzauftrag der DLRG verdeutlichen die Wichtigkeit dieses Arbeitsfeldes. Das vorrangige Ziel besteht darin, eine „Kultur der Aufmerksamkeit“ zu schaffen, die Übergriffe verhindert, abwendet und aufarbeitet, um künftig Risiken zu minimieren.
Ansprechpartner*
Sollte es Situationen geben, in denen ihr nicht weiter wisst oder einen Rat braucht, könnt ihr euch an mich wenden:
- Martina Wenckowski, Kinder- und Jugendschutzbeauftragte in Steglitz-Zehlendorf
E-Mail: kinderschutz@st-zd.dlrg.de
Als Ansprechpersonen für Grundsatzfragen des Kinder- und Jugendschutzes stehen im Landesverband der DLRG Berlin zur Verfügung:
- Claudia Kuntz, Vizepräsidentin
claudia.kuntz@berlin.dlrg.de - Jessica Skrzipczyk, Landesjugendvorsitzende
jessica.skrzipczyk@berlin.dlrg.de
Wenn du im Bereich der zentralen Aufgaben des Landesverbandes Berlin (Einsatz, Ausbildung, KatS oder Landesjugend) Rat oder Hilfe benötigst, dann wende dich bitte an:
- Jerome Perret, Kinder- und Jugendschutzbeauftragter des Landesverbandes Berlin
jerome.perret@berlin.dlrg.de
Das Hilfetelefon der DLRG-Bundesjugend*
Du hast auch die Möglichkeit, dich an das "Hilfetelefon sexualisierte Gewalt" der DLRG-Jugend im Bundesverband zu wenden. Auf dieser Webseite der Bundesjugend findest du weitere Informationen zu diesem Angebot, z.B. Erreichbarkeiten.
Hilfe in einem Beispiel*
In einem Zeichentrickfilm zeigen wir dir in einem Beispiel wie unsere Hilfe in einem solchen Fall aussehen kann. Er stellt kinderleicht, kurz und knackig die Strukturen und einige Standards der Prävention und Intervention in diesem Bereich dar.
* Da sich dieser Text hauptsächlich an die Kinder- und Jugendlichen richtet, wird in diesem Kapitel "du" statt "Sie" und "ihr" statt "sie" verwendet. Das Angebot richtet sich aber selbstverständlich auch an Sie, liebe Eltern, Erziehungsberechtigten und anderen Erwachsenen, die Hilfe oder Rat in diesem Zusammenhang benötigen.